Augenkrankheiten, die mit Augenlasern behandelbar sind:
4 Monaten Victor Derhartunian
Fehlsichtigkeiten, auch als refraktive Fehler bekannt, sind keine Krankheiten im klassischen Sinne, sondern Anomalien in der Brechung des Lichtes durch das Auge, die dazu führen, dass das Licht nicht korrekt auf die Netzhaut fokussiert wird.
Trotzdem können sie als Abweichung vom gesunden Normalzustand subsumiert werden, sodass sie im weitesten Sinne unter den Krankheitsbegriff fallen. Dementsprechend ist das Augenlasern die modernste und effektivste Behandlungsmöglichkeiten für die folgenden Augenanomalien:
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Kurzsichtigkeit (Myopie) ist eine Fehlsichtigkeit, bei der nahegelegene Objekte klar gesehen werden, während entfernte Objekte verschwommen erscheinen. Ursachen sind eine zu lange Augapfelform oder eine zu stark gekrümmte Hornhaut, was dazu führt, dass das Licht vor der Netzhaut fokussiert wird. Typische Symptome sind verschwommenes Sehen in der Ferne und häufiges Zusammenkneifen der Augen.
- Bei Femto-LASIK wird ein dünner Hornhautlappen (Flap) mit einem Femtosekundenlaser präzise geschnitten. Anschließend wird das darunterliegende Gewebe mit einem Excimerlaser umgeformt, um die Krümmung der Hornhaut zu reduzieren und das Licht korrekt auf der Netzhaut zu fokussieren.
- Bei Trans-PRK wird die oberste Schicht der Hornhaut entfernt und die darunterliegende Schicht direkt mit einem Excimerlaser behandelt. Beide Verfahren können das Sehvermögen signifikant verbessern und die Abhängigkeit von Brillen oder Kontaktlinsen reduzieren.
Weitsichtigkeit (Hyperopie)
Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist eine Fehlsichtigkeit, bei der Menschen entfernte Objekte klarer sehen als nahe Objekte. Dies wird durch einen zu kurzen Augapfel oder eine flache Hornhaut verursacht, wodurch das Licht hinter der Netzhaut fokussiert wird. Symptome sind unscharfes Sehen bei nahen Objekten, Kopfschmerzen und Augenermüdung, insbesondere bei Aktivitäten wie Lesen oder Arbeiten am Computer.
Femto-LASIK und Trans-PRK werden genauso wie bei der Kurzsichtigkeit eingesetzt. Lediglich der Hornhautabtrag wird so angepasst, dass die Lichtbrechung so optimiert wird, dass Sie auch in der Nähe wieder scharf sehen können.
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
Hornhautverkrümmung, auch bekannt als Astigmatismus, ist eine Fehlsichtigkeit, bei der die Hornhaut oder Linse ungleichmäßig gekrümmt ist. Diese Unregelmäßigkeiten führen dazu, dass Lichtstrahlen in verschiedenen Winkeln auf die Netzhaut treffen, was zu unscharfem oder verzerrtem Sehen führt. Typische Symptome sind verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen und Augenermüdung, insbesondere nach intensiver visueller Anstrengung.
Alterssichtigkeit (Presbyopie)
Presbyopie, auch als Alterssichtigkeit bekannt, ist eine altersbedingte Fehlsichtigkeit, bei der die Fähigkeit des Auges, nahe Objekte scharf zu sehen, allmählich abnimmt. Diese Veränderung tritt meist ab dem 40. Lebensjahr auf und wird durch eine Versteifung der Linse und den Verlust ihrer Elastizität verursacht. Typische Symptome sind Schwierigkeiten beim Lesen kleiner Schrift oder beim Fokussieren auf nahe Objekte, die oft zu Kopfschmerzen und Augenbelastung führen.
PresbyMAX mit Excimer-Laser
PresbyMAX ist ein spezielles Augenlaser-Verfahren, das zur Korrektur der Alterssichtigkeit (Presbyopie) entwickelt wurde. Dieses Verfahren nutzt die Technologie der Excimer-Laser, um die Hornhaut so zu modellieren, dass sie sowohl in der Nähe als auch in der Ferne scharfes Sehen ermöglicht.
PresbyMAX verwendet einen multifokalen Ansatz, bei dem der Laser verschiedene Bereiche der Hornhaut unterschiedlich formt, um mehrere Brennpunkte zu schaffen. Dies ermöglicht dem Auge, sich auf Objekte in unterschiedlichen Entfernungen zu konzentrieren. Der zentrale Bereich der Hornhaut wird für das Sehen in der Nähe korrigiert, während die peripheren Bereiche für das Sehen in der Ferne angepasst werden.
Keratokonus
Keratokonus ist eine fortschreitende Augenkrankheit, bei der sich die Hornhaut allmählich verdünnt und eine konische Form annimmt. Dies führt zu verzerrtem und verschwommenem Sehen. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig verstanden, aber genetische Faktoren und Umweltfaktoren wie übermäßiges Augenreiben können eine Rolle spielen. Typische Symptome umfassen verschwommenes Sehen, erhöhte Lichtempfindlichkeit und Probleme beim Fokussieren.
Crosslinking statt Femto-LASIK & Trans-PRK
Femto-LASIK und Trans-PRK sind nicht die primären Behandlungsoptionen für Keratokonus, da diese Verfahren die bereits geschwächte Hornhaut weiter destabilisieren könnten. Stattdessen wird häufig das Corneal Cross-Linking (CXL)-Verfahren angewendet, um die Hornhaut zu stärken und das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen.
- Corneal Cross-Linking (CXL): Bei diesem Verfahren wird die Hornhaut mit Riboflavin (Vitamin B2) getränkt und anschließend mit UV-Licht bestrahlt. Dies verstärkt die Querverbindungen zwischen den Kollagenfasern der Hornhaut und erhöht deren Stabilität.
- Laser-assistierte Methoden: In einigen Fällen kann eine Kombination aus Cross-Linking und anderen laserbasierten Methoden zur Glättung der Hornhautoberfläche verwendet werden, um die Sehqualität zu verbessern.
Diese Behandlung kann das Fortschreiten des Keratokonus stoppen und in einigen Fällen die Sehqualität verbessern, jedoch ist eine vollständige Heilung der strukturellen Veränderungen nicht immer möglich.
Krankheiten, die nicht durch Augenlasern behandelbar sind
Katarakt / Grauer Star – Linsenchirurgie statt Augenlasern
Der Graue Star, auch bekannt als Katarakt, ist eine Trübung der natürlichen Augenlinse, die zu verschwommenem Sehen führt. Diese Erkrankung tritt häufig im Alter auf, kann aber auch durch Verletzungen oder andere Erkrankungen wie Diabetes verursacht werden. Zu den typischen Symptomen gehören verschwommenes Sehen, Blendungsempfindlichkeit, verschlechterte Nachtsicht und ein fortschreitender Verlust der Sehschärfe.
Da der Graue Star nicht durch Augenlasern behandelt werden kann, ist die häufigste und effektivste Behandlungsmethode die Kataraktoperation. Bei diesem Eingriff wird die getrübte Linse entfernt und durch eine klare künstliche Intraokularlinse (IOL) ersetzt.
Wird die natürliche Linse durch eine Multifokallinse ersetzt, können auch andere Fehlsichtigkeiten “mitkorrigiert” werden. Danach ist dann das Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen nicht mehr nötig.
Glaukom / Grüner Star
Das Glaukom, auch als Grüner Star bekannt, ist eine Gruppe von Augenerkrankungen, die den Sehnerv schädigen und zu Sehverlust oder Blindheit führen können. Es wird oft durch einen erhöhten Augeninnendruck verursacht, der den Sehnerv über längere Zeit schädigt. Typische Symptome sind ein allmählicher Verlust des peripheren Sehens, Tunnelblick, und in fortgeschrittenen Stadien verschwommenes Sehen und blinde Flecken im Sichtfeld.
Da das Glaukom nicht durch Augenlasern allein behandelt werden kann, umfassen die alternativen Behandlungsmöglichkeiten:
- Medikamente: Augentropfen und orale Medikamente, die den Augeninnendruck senken.
- Laserbehandlungen: Verfahren wie die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) und die Argon-Lasertrabekuloplastik (ALT) können den Abfluss von Augenflüssigkeit verbessern und den Druck senken.
- Chirurgie: In fortgeschrittenen Fällen können chirurgische Eingriffe wie Trabekulektomie oder der Einsatz von Drainage-Implantaten erforderlich sein, um den Augeninnendruck dauerhaft zu senken.
Makuladegeneration
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Augenerkrankung, die den zentralen Teil der Netzhaut, die Makula, betrifft und zu einem fortschreitenden Verlust des zentralen Sehvermögens führt. Diese Erkrankung tritt typischerweise im Alter auf und kann in zwei Formen auftreten: trockene und feuchte AMD.
Ursachen umfassen genetische Faktoren, Rauchen und eine ungesunde Ernährung. Symptome sind verschwommenes oder verzerrtes Sehen, dunkle oder leere Flecken im zentralen Sichtfeld und Schwierigkeiten beim Erkennen von Gesichtern oder Lesen.
- Trockene AMD:
- Lebensstiländerungen: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren, kann das Fortschreiten verlangsamen.
- Vitaminsupplemente: Bestimmte Vitamin- und Mineralstoffergänzungen (z.B. AREDS-Formel) können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
- Feuchte AMD:
- Injektionen: Anti-VEGF-Medikamente werden direkt ins Auge injiziert, um das Wachstum abnormer Blutgefäße zu stoppen und die Sehschärfe zu verbessern.
- Lasertherapie: Bei bestimmten Fällen kann eine photodynamische Therapie (PDT) angewendet werden, bei der ein lichtempfindlicher Wirkstoff verwendet wird, um abnorme Blutgefäße zu zerstören.
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