Farbwahrnehmung nach dem Augenlasern: Heilungsdauer nach dem Augenlasern und Einfluss auf die Sehkraft

2 Monaten Victor Derhartunian

Nach einer Augenlaserbehandlung stellen sich viele Patienten die Frage: Sehe ich Farben anders?

Tatsächlich berichten einige Menschen von einem neuen Seherlebnis, bei dem Farben intensiver und klarer wahrgenommen werden. Dank der präzisen Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit kann sich die Sehqualität insgesamt deutlich verbessern – und das betrifft oft auch die Farben, die vorher durch unscharfes Sehen weniger lebendig wirkten.

Aber wie genau verändert sich das Farbsehen? Und gibt es auch mögliche temporäre Einschränkungen? In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, warum sich die Farbwahrnehmung nach dem Augenlasern verbessern kann, welche temporären Effekte wie Halos und Blendungen auftreten und was die Wissenschaft dazu sagt.

Einfluss des Augenlaserns auf die Farbwahrnehmung: Mythos oder Realität für Patienten?

Immer wieder wird behauptet, dass sich das Farbensehen durch die Augenlaser-OP signifikant und dauerhaft verändern kann. Doch was ist dran an dieser Behauptung?

Wie funktioniert die Farbwahrnehmung?

Die Farbwahrnehmung entsteht durch das Zusammenspiel von Licht, der Netzhaut im Auge und dem Gehirn. In der Netzhaut befinden sich spezielle Zellen, die sogenannten Zapfen, die auf unterschiedliche Wellenlängen des Lichts reagieren. Es gibt drei Typen von Zapfen, die jeweils auf eine bestimmte Farbe spezialisiert sind:

  • S-Zapfen: reagieren auf kurzwelliges Licht (blau).
  • M-Zapfen: reagieren auf mittelwelliges Licht (grün).
  • L-Zapfen: reagieren auf langwelliges Licht (rot).

Das einfallende Licht trifft auf diese Zapfen, die elektrische Signale erzeugen. Diese Signale werden über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet, wo sie verarbeitet und in die Wahrnehmung von Farben umgewandelt werden. Unser Gehirn kombiniert die Informationen der drei Zapfentypen, um die gesamte Farbpalette zu erzeugen, die wir wahrnehmen.

Wird dieser Prozess direkt nach der Operation durch das Augenlasern beeinflusst?

Der Prozess der Farbwahrnehmung wird beim Augenlasern in der Regel nicht direkt beeinflusst. Bei Verfahren wie LASIK, Trans-PRK oder Femto-LASIK wird die Hornhaut des Auges bearbeitet, um Sehfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus zu korrigieren. Dabei wird weder an den Zapfen in der Netzhaut noch an den optischen Nervenbahnen, die für die Farbwahrnehmung zuständig sind, operativ eingegriffen.

Wieso könnte sich die Farbwahrnehmung nach der Laserbehandlung ändern?

Trotzdem berichten manche Patienten nach dem Eingriff davon, dass sich die Wahrnehmung von Farben meist kurzfristig – selten auch dauerhaft – geändert hat. Und tatsächlich ist das nicht ausgeschlossen, denn gewisse Effekte des Augenlaserns können indirekt dafür sorgen, dass sich die Farbwahrnehmung minimal verändert. Meist verändert sie sich aber sogar zum Positiven. Andere Nebenwirkungen wie das Gefühl einen Fremdkörper im Auge zu haben oder verschwommene Sicht müssen erst verschwinden, um festzustellen, ob Formen und Farben mit oder ohne Sehhilfen anders gesehen werden.

Veränderung der vollen Sehkraft im Ganzen

Eine verbesserte Sehqualität nach dem Augenlasern kann auch die Farbwahrnehmung beeinflussen, indem Farben klarer, satter und intensiver erscheinen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass das Sehvermögen nach der Korrektur von Sehfehlern wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus schärfer und präziser wird.

Hier sind einige Gründe, warum sich die Farbwahrnehmung nach dem Heilungsverlauf bzw. einer Verbesserung der Sehkraft verändern könnte:

  • Weniger Streulicht: Bei Fehlsichtigkeit wird das Licht nicht korrekt auf die Netzhaut fokussiert. Dies kann zu einer Art „Streulicht“ führen, das Farben verblassen oder unscharf erscheinen lässt. Nach einer Laserbehandlung wird das Licht präziser gebündelt, was zu einer klareren Wahrnehmung von Farben führt.
  • Beseitigung von Verzerrungen: Sehfehler wie Astigmatismus führen oft zu Verzerrungen, bei denen Farben weniger intensiv oder verschwommen erscheinen. Durch die Korrektur wird die Wahrnehmung harmonischer, was besonders bei Kontrasten zwischen Farben auffällt.
  • Gesteigerte Kontrastsensitivität: Viele Patienten berichten nach der Behandlung von einer erhöhten Kontrastsensitivität, also der Fähigkeit, Unterschiede zwischen hell und dunkel deutlicher wahrzunehmen. Das führt auch dazu, dass Farben in ihrer Reinheit intensiver wirken.
  • Entlastung des visuellen Systems: Vor der Operation muss das Gehirn oft verstärkt arbeiten, um unscharfe Bilder zu kompensieren. Nach der Korrektur kann es sich voll und ganz auf die Verarbeitung der klaren visuellen Informationen konzentrieren, was sich auch positiv auf das Farbsehen auswirkt.

Diese Effekte sind in der Regel positiv, da sie das Seherlebnis insgesamt verbessern und Farben brillanter erscheinen lassen.

Bunte Iris, die veränderte Farbwahrnehmung nach der Augenlaserbehandlung symbolisiert

Trockene Augen und ihre Auswirkungen auf die Sicht (Sehbeeinträchtigungen)

Trockene Augen sind eine häufige, aber meist vorübergehende Nebenwirkung am Tag nach der Operation. Diese Trockenheit kann innerhalb der Heilungsdauer das allgemeine Sehvermögen und damit auch die Farbwahrnehmung in den Tagen nach dem Eingriff beeinflussen.

Wenn die Augen nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit befeuchtet werden, entstehen kleine Unregelmäßigkeiten auf der Hornhautoberfläche. Diese beeinträchtigen die Klarheit der Sicht und können die Farbwahrnehmung verändern. Glücklicherweise sind trockene Augen in den meisten Fällen nur temporär und können mit befeuchtenden Augentropfen oder einer angepassten Nachsorge gut behandelt werden. Sobald sich die Augen erholen und ausreichend Tränenflüssigkeit produzieren, normalisiert sich auch die Farbwahrnehmung wieder. So ein Effekt würde ebenfalls beim Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen auftreten. Also kein Grund zur Sorge.

Lichthöfe, Blendungen und Farben

Lichthöfe (Halos) und Blendungen sind mögliche temporäre Nebenwirkungen nach einer Augenlaserbehandlung, insbesondere in der Erholungsphase. Diese Phänomene treten oft bei schlechten Lichtverhältnissen auf, z. B. bei Nacht oder bei hellen Lichtquellen, und können die Farbwahrnehmung beeinflussen. Hier sind die wesentlichen Auswirkungen:

Lichthöfe (Halos):

Lichthöfe erscheinen als leuchtende Ringe um Lichtquellen, wie Straßenlaternen oder Scheinwerfer. Sie entstehen durch die Heilung der Hornhaut oder durch Unregelmäßigkeiten, die nach der Laserbehandlung vorübergehend auftreten können.

  • Farben wirken „überstrahlt“: Halos können dazu führen, dass helle Farben – insbesondere Weiß, Gelb oder Blau – intensiver und überstrahlt wirken. Dies kann die Wahrnehmung von Farbnuancen in der Nähe solcher Lichtquellen erschweren.
  • Verminderte Farbtiefe: Durch den Halo-Effekt können Farben weniger differenziert wirken, da das Licht gestreut wird und die feinen Abstufungen verschwimmen.

Blendungen: Erhöhte Blendempfindlichkeit

Blendungen treten auf, wenn das Licht auf der Hornhaut gestreut wird, meist durch postoperative Unregelmäßigkeiten. Helle Lichtquellen erscheinen größer und diffuser.

  • Beeinträchtigung der Kontraste: Blendungen reduzieren oft den Kontrast zwischen hellen und dunklen Farben. Dies macht es schwieriger, klare Unterschiede zwischen Farben zu erkennen, besonders in lichtintensiven Umgebungen.
  • Verwaschene Farben: Blendungen können Farben „ausblenden“, sodass sie weniger intensiv oder blass erscheinen. Dies betrifft oft gesättigte Farben wie Rot oder Blau, die bei blendendem Licht an Tiefe verlieren können.

Lichthöfe und Blendungen treten normalerweise nur in den ersten Wochen bis Monaten nach einer Laserbehandlung auf und verschwinden, sobald die Hornhaut vollständig verheilt ist. Insbesondere beim Autofahren kann diese Sehbeeinträchtigung bei schlechten Lichtverhältnissen zwei bis drei Wochen nach der Laser-OP auftreten.

Temporäre Effekte nach der Laser-OP: Heilungsverlauf und Heilungsdauer nach dem Augenlasern

1. Verschwommenes Sehen

Direkt nach dem Eingriff ist verschwommenes Sehen eine typische Nebenwirkung, die sowohl die Sehschärfe als auch die Farbwahrnehmung beeinträchtigen kann.

  • Weniger Farbintensität: Farben können weniger kräftig oder klar erscheinen, da die Sehqualität insgesamt noch nicht vollständig stabil ist.
  • Reduzierte Kontrastsensitivität: Feine Unterschiede zwischen ähnlichen Farben sind schwieriger wahrzunehmen, wodurch Farben verwaschen wirken können.

2. Gesteigerte Lichtempfindlichkeit

Nach dem Lasern sind die Augen oft lichtempfindlicher, was auch das Farbensehen beeinflussen kann.

  • Überstrahlung von hellen Farben: In hellen Umgebungen oder bei starkem Sonnenlicht können helle Farben übermäßig intensiv oder „geblendet“ erscheinen.
  • Schwierigkeiten mit starken Kontrasten: Bei plötzlichem Wechsel zwischen hellen und dunklen Bereichen kann es zu einer vorübergehenden Verschiebung der Farbwahrnehmung kommen, da sich die Augen langsamer anpassen.

3. Hornhautödem (Schwellung der Hornhaut)

Nach einer Augenlaserbehandlung kann es zu einer leichten Schwellung der Hornhaut kommen, die kurzfristig das Sehen und damit die Farbwahrnehmung beeinflusst.

  • Farben erscheinen getrübt: Durch die Schwellung kann die Hornhaut das einfallende Licht weniger präzise brechen, wodurch Farben weniger intensiv oder verschwommen wirken.
  • Schleierartige Wahrnehmung: Farben können durch einen „Schleier“ erscheinen, bis die Schwellung abgeklungen ist.

4. Vorübergehende Beeinträchtigung der Kontrastsensitivität

In den ersten Tagen bis Wochen nach dem Augenlasern kann die Fähigkeit, Kontraste gut zu erkennen, beeinträchtigt sein.

  • Blasse Farben bei schlechten Lichtverhältnissen: Besonders in gedämpftem Licht, wie in der Dämmerung oder in Innenräumen, können Farben weniger lebendig und definierter wirken.
  • Verminderte Farbtiefe: Farben erscheinen flacher oder weniger tief, weil das Auge Zeit benötigt, sich vollständig an die neue Sehschärfe zu gewöhnen.

5. Halo-Effekte bei Tageslicht

Halos und Blendungen treten nicht nur nachts auf, sondern können auch tagsüber bei starken Lichtquellen oder bei reflektierendem Licht auftreten.

  • Veränderte Wahrnehmung von intensiven Farben: Bei Halos in hellem Licht können Farben, wie Gelb oder Orange, intensiver und strahlender erscheinen als vor der Operation, während dunklere Töne an Intensität verlieren.

Unterschiedliche Methoden & Eingriffe: Trans-PRK & Femto LASIK-OP

  • Ähnlichkeiten: Langfristig gibt es keine signifikanten Unterschiede in der Farbwahrnehmung zwischen beiden Methoden. Studien haben gezeigt, dass sowohl Femto-LASIK als auch Trans-PRK keine dauerhaften Veränderungen im Farbsehen verursachen. Sobald die Heilung abgeschlossen ist, kehrt das normale Farbensehen zurück​ bzw. das Farbsehen hat sich sogar verbessert.

Unterschiede in der Heilungsphase: Die Hauptunterschiede liegen in der Länge der Heilungsphase. Femto-LASIK-Patienten erleben meist eine schnellere Rückkehr zur normalen Sehqualität, während Trans-PRK-Patienten etwas länger mit temporären Effekten wie Halos und Blendungen zu kämpfen haben, die sich auf das Farbsehen auswirken können.

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Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Augenlaser-Chirurgen. Er leitet die Praxis in Wien und kann seine Patienten in fünf Sprachen beraten.

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